Rückblick: HörCamp im Altmühltal

Jung & Schwerhörig – HörCamp 2019 im Altmühltal

Nach intensiven Vorbereitungen freuten wir uns, die Teilnehmer und Teilnehmerinnen am 15. August 2019 endlich in Eichstätt begrüßen zu dürfen. 23 junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 34 Jahren reisten mit großer Vorfreude aus Nah und Fern an. Trotz des leichten Regens waren wir so in die Gespräche vertieft, dass erst nach geraumer Zeit die Zimmer bezogen wurden. Der erste offizielle Programmpunkt des HörCamps, einer Kooperationsveranstaltung des BayCIVs und HörEnswert, waren einige Kennenlern-Spiele sowie im Anschluss daran andere Spiele.

Am nächsten Morgen brachen wir schon recht früh in den nahegelegenen Ort Pappenheim auf. Dort wurden wir von Erlebnispädagogen beim Floßbau angeleitet. Dafür standen zahlreiche Kanister, etliche Spanngurte sowie einige Bretter zur Verfügung. Bei dieser Aktion waren unsere kommunikativen Fähigkeiten genauso gefragt wie unsere handwerklichen Kompetenzen. Schließlich mussten wir uns in den Kleingruppen für eine Variante entscheiden und diese dann auch umsetzen. Nach etwa 2 Stunden waren unsere Flöße fertig und wir wollten wissen, ob uns diese auch tragen würden. Zuvor haben wir uns jedoch noch mit unseren Lunchpaketen gestärkt und von den Erlebnispädagogen eine Einweisung bzgl. dem Verhalten auf dem Wasser erhalten. Endlich konnten wir unsere Floße zum Steg tragen und die ca. 1,5 stündige Bootstour konnte losgehen. Glücklicherweise kamen alle trocken am Ziel an. Nach dem Abbau der Floße wanderten wir ca. 15 Minuten zurück zum Evangelischen Bildungszentrum und machten uns auf den Rückweg nach Eichstätt. Den Tag rundeten mit einem Spaziergang zur Burg und einem Biergartenbesuch ab.

Für Samstag teilten wir die Anwesenden in zwei Gruppen auf. Zeitlich versetzt fand ein geleiteter Erfahrungsaustausch und ein Aikido-Workshop statt. Beim Erfahrungsworkshop begleiteten wir das Strichmännchen „Paul“ auf seiner Lebensreise und gaben ihm Ratschläge, wie er schwierige Hörsituationen meistern kann. So erreichten wir einen Austausch aller Teilnehmer und jeder konnte seine gesammelten Lebenserfahrungen und bewährte Strategien im Umgang mit seiner Hörschädigung an die anderen weitergeben und zugleich von dem Erfahrungsschatz anderer profitieren.

Aikido wiederum ist eine japanische Kampfkunst. Angeleitet wurden wir von Peter und seiner Trainingspartnerin Jana. Nach einer kurzen theoretischen Einführung hatten wir die Gelegenheit einfache Griffe auszuprobieren und zu üben. An dieser Stelle möchten wir uns bei den beiden nochmals bedanken, dass sie sich Zeit genommen haben und uns Einblick in ihr Hobby gewährt haben. Trotz des wetterbedingt ausgefallenen Lagerfeuers hatten wir im Anschluss an die beiden Workshops und dem Abendessen noch einen gemütlichen letzten Abend, an dem Zeit für Spiele und Austausch blieb.

Nach drei Tagen, die wie im Flug vergangen sind, mussten wir am Sonntagmittag leider auch schon wieder Abschied von unseren Freunden nehmen. Nach dem Frühstück ließen wir uns bei herrlichem Sonnenwetter anhand eines non-verbalen Kommunikationsspiels anschaulich vorzeigen, dass zwischen dem Gesagten und dem Verstehen Welten liegen können. Im Video könnt ihr euch den Spielverlauf anschauen.

Danach haben wir in Form einer Stadtrallye noch die Studentenstadt Eichstätt genauer erkunden dürfen. Zum Abschluss haben wir unsere Füße am Kneippbecken abgekühlt.

Besonders erfreut waren wir als Organisatoren, dass wir mit dem HörCamp sowohl bei den Mitgliedern beider Verbände, als auch bei Neulingen Interesse geweckt haben. Das Feedback fiel insgesamt positiv aus, so dass wir uns um eine weitere Veranstaltung bemühen. Seid also gespannt, was wir uns einfallen lassen.

Autorin: Veronika Fischhaber

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